Mir geht es gut. Keine Steine in Sicht.

Sarolan kam mich bis jetzt jeden Tag besuchen. Ich hoffe, dass sie heute auch noch kommt. Welcher Tag war es? Samstag? Ja, Samstag.

Sarolan kam mit Frühstück und Leanor. Erzählte mir davon was sie so den ganzen Tag macht. Ich muss zugeben, dass ich ihr gar nicht richtig zugehört habe. War zu sehr damit beschäftigt das Marmeladenbrot zu essen und sie anzustarren. Sie weiß gar nicht, wie viel sie mir mit dieser Sache hier hilft. Ich fühle mich nicht einsam und allein wie sonst. Sie ist immer da. Wir verabschieden uns am Abend und umarmen uns am Morgen. Jeden Tag. Nichts könnte mich je’ von dieser Frau trennen. Und so nebenbei würde ich auch jeden töten, der so bescheuert ist und das versucht.

Immernoch kämpfe ich mit meinen inneren Dämonen. Ich kann sie nie ganz lösen oder verstecken. Ein Teil von mir wird immer ein Ungeheuer bleiben. Ein ziemlich großer Teil. Ich muss irgendwie anfangen zu lachen, bei dem Gedanken… nur dem Gedanken… meinen rechten Stiefel mit Hartledersohle und Nietenbefestigung in den Arsch des Fürsten fliegen zu lassen und das so stark, dass er das Hartleder im Mund schmecken kann. Warum der Fürst und nicht Feldwaibel Sturmreiter? Weil ich Feldwaibel Sturmreiter schon gesagt habe, wie ich ihn umbringe, sollte es soweit kommen: Gemächt abreißen und in sein Maul stopfen, bis er erstickt.

Wieder muss ich lachen und stelle es ein, als die faule, verschlafene Wache gegen das Gitter der Zelle haut. Ich glaube gerade, dass ich irgendetwas wichtiges vergessen habe… Irgendetwas… Mh… Kacke. Garett. Ich hatte ihm gesagt, wenn man mich in das Gefängnis wirft, soll er sich mein Pferd schnappen und es verstecken. So verhindere ich, dass Heretiema oder irgendein anderes Arschloch wie Nesaro es anfässt! Ich hoffe Garett war leise oder hatte eine gute Entschuldigung. Sarolan würde ihm vermutlich den Kopf abreißen und auf eine Standarte spießen.

Aber worüber mache ich mir Gedanken? Ist ja nicht mein Kopf. Obwohl Garett sicherlich sauer wäre, wenn man ihm den Kopf abreißt. Naja, ich hoffe mal, dass es nicht soweit kommt. Ich frage mich in letzter Zeit öfter wo dieser Taugenichts Beoard ist. Dachte er wäre so eine Art Freund. Aber der kommt mich ja nichtmal besuchen! Dem gebe ich nochmal ein Bier aus… Arschloch.

Geldromir hätte ich auch gerne mal wieder gesehen. Aber der hängt vermutlich bei seiner Frau herum… wie war doch ihr Name? Na’… äh… Magd. Ja… scheiße. Egal. Das hier liest ja eh keiner ausser mir oder Sarolan… Vieleicht streiche ich ein paar Zeilen oben lieber durch? Obwohl… Nein. Bringt eh nichts. Denn dann fragt sie was da steht. Ich werde versuchen zu lügen und dann wirft sie wieder mit Sachen nach mir. Ach scheiße, was schreibe ich hier? Wenn sie das liest, zündet sie mich an!

<Die letzten Zehn Zeilen wurden mehrmals durchgestrichen>

Ja, ich liebe meine Frau über alles! Ich fragte sie mal, ob sie denkt, ich würde zum Ritter taugen. Sie bejaht, ich müsse nur mehr aus mir herauskommen. Was soll das heißen? Soll ich mich vor dem Fürsten erbrechen? Warum sprechen Südländer immer so. Mh… wenn Sarolan das hier liest ist sie sicher traurig.

<durchgestrichen…>

Also Sarolan, falls du das hier liest: Ich liebe dich und nichts kann daran etwas ändern.

Keine Steine in Sicht… Tag Sieben bricht an.. noch drei Tage.

This entry was posted on Sonntag, März 13th, 2011 at 06:51 and is filed under Valen Ráca. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

2 comments so far

Sarolan
 1 

Ja schön treffend.

März 13th, 2011 at 18:07
 2 

Gefaellt mir sehr der Blog. Gute Themenwahl.

März 13th, 2011 at 22:03

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