Ein lauter Knall lässt mich aus dem Schlaf hochschrecken. Wie viele Stunden ich schon geschlafen hatte, weiß ich nicht. Doch es müssen ein paar gewesen sein, als ich mich ins Bett legte hatte sich grad der beruhigende Mantel der Nacht über das Breeland, die Siedlung und das kleine Haus, in dessen Bett ich schlief, gelegt.

Es ist heiß, so unerträglich heiß.

Es knistert.

Ansonsten Stille.

Bis auf meinen Atem, der in hektischen Zügen aus meiner Lunge stößt.

Meine Haut brennt. Sie schmerzt so sehr, dass ich schreien will. Doch so sehr ich mich auch abmühe, aus meinem Mund strömt immer wieder nur die unerträglich heiße Luft, aus meinen Lungen. Das einatmen fällt mir schwer. Die heiße Luft verbrennt mich von innen.

Es ist dunkel, stock finster, ich sehe die Hand vor Augen nicht.

Das Einzige was ich mit Sicherheit weiß, was dass ich allein bin. Ich höre nichts weiter außer meinem Atem und dem Knistern um mich herum.

Ich will mich bewegen, doch ich kann nicht.

Wieder versuche ich zu schreien, doch ich kann nicht.

Ich kann meine Hände nicht mehr spüren. Nein, das stimmt nicht. Eine spüre ich, die Rechte, sie ist wie aus Blei sie liegt auf dem Boden neben mir. Brennt. Ich habe nicht die Kraft sie zu bewegen. Sie andere Hand ist fort.

Plötzlich höre ich ein lautes Schreien. Es klingt wie… Katzen. Katzen? Es gibt hier keine Katzen. Was ist mit ihnen. Das Schreien wird lauter, es ist als käme es aus mir, aus meinem Bauch? Verflucht, was ist das?

Ich verspüre den Drang den armen Tieren zu helfen. Doch auch dieser Drang wird von meinem eigenwilligen Körper niedergestreckt.

Ich versuchen meinen Kopf hin und her zu winden. Es funktioniert. Ich rucke ihn mit Gewalt hoch, mein Nacken schmerzt schnell noch mehr – von den heftigen Bewegungen.

Wie aus heiterem Himmel erklingt ein gellend lauter Schrei. Ich kenne die Stimme. Sie gehört mir. Doch sie ist so… anders – weit weg, Angst erfüllt.

Eine weitere Stimme klingt dröhnend in meinem Ohr. Ich kenne auch sie.

Sie ist nah, viel zu nah und viel zu laut. Sie will irgendetwas von mir, doch ich verstehe nichts. Es ist wie ein … Befehl. Ein lauter.

Ich war doch allein. Die ganze Zeit über war ich allein. Was soll das jetzt?

Ich versuche nach der Quelle der Stimme zu schlagen. Ich schaffe es. Um mich schlagend und tretend versuche ich mich zu befreien. Ich muss doch die Katzen retten.

Jetzt ist es als würde ich schweben. Kurz, dann falle ich. Schlagartig wird meine rechte Hand wieder schwer. Mein ganzer Körper wird niedergedrückt von einer unbändigen Kraft. Ich ringe nach Luft. Sie ist immer noch heiß und stickig.

Ich schwitze. Es ist so unerträglich heiß. Wieder versagt meine Stimme ihren Dienst.

Die dröhnende Stimme ist zurück. Sie bellt Befehle. Laut an meinem Ohr.

>Jetzt!<

>Augen auf!<

Ich gehorche. Ich schlage meine Augen auf. Es ist immer noch dunkel. Der Mond scheint durch das kleine Fenster über dem Bett. Kelryt ist über mich gebeugt. Er streicht über meine Wangen. Ratlos sehe ich ihn an. Er küsst meine Wangen. Seltsam, denke ich, ich habe noch nie so geschwitzt im Traum.

>Nicht weinen Liebling.<

Ich weine? Ich weine nicht. Eletta Rosendorn heult nicht, schon gar nicht vor anderen.

Mein Blick scheint fragend zu sein.

>Du hast geträumt und bist dabei aus dem Bett gefallen.<

Klar, geträumt. Ich wusste es gibt keine Katzen in der Siedlung.

Meine rechte Hand ist ebenso an ihrem Platz – kein Bleiklumpen wie ich vermutet hatte – genau wie der Ring, der dort nun steckt. Auch die Linke ist an ihrem Platz, nicht mehr verschwunden.

Ich drehe mich zu ihm und schließe meine Augen erneut. Mein Arm legt sich über den Mann neben mir. Er zieht mich an seine Seite. Das laute Dröhnen an meinen Ohren weicht seiner tiefen, angenehmen Stimme. Er hebt die Decke vom Boden und legt sie mir um die Schultern.

Ich schlafe ein. Diesmal ohne verfluchte Katzen. Wenigstens für ein paar Stunden.

This entry was posted on Freitag, Februar 4th, 2011 at 11:26 and is filed under Eletta Rosendorn. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

3 comments so far

Kelryt
 1 

Na, was soll ich da noch sagen? Feini geschrieben, aber jetzt kommts!

“Ein Ring sie auf Ewig zu binden, ins Dunkle zu trieben und zu knechten!” :P

Erinnert mich total an Frodos schweren Finger, wegen dem Ring^^

Februar 4th, 2011 at 18:19
Tarona
 2 

Die will dich gar nicht heiraten die hat Angst
Sehr gut beschrieben

Februar 4th, 2011 at 21:25
Geldromir
 3 

*verbeugt sich so tief das er vorn überkippt*

Februar 9th, 2011 at 02:15

Leave a reply

You must be logged in to post a comment.