So. jetzt schicke ich auch noch die letzte weg die gefährdet ist. Charls Tochter Celiece wird nach Bruchtal reiten um bei den Kindern zu sein. Es geht nicht anders, sonst eskaliert es hier bald.
Die Stränge ziehen sich immer enger und es scheint als wäre dieses drohende Damoklesschwert über dem Haus plötzlich umringt von lauter kleinen eingebildeten und mehr oder minder scharfen Dolchen die auf die einzelnen Mitglieder des Hauses zu fallen drohen.
Charls muss sich zusammenreißen. Und ich muss ihn aufheitern. Ich werde mir was einfallen lassen. Die Wache wird sicher mal ein Auge zudrücken. Kekse backen, ja die Idee ist gut die Kinder… ach nein sie sind ja in Bruchtal. Ich werde also allein backen. vielleicht lade ich Esandryth dazu ein. Obwohl, nein .. ich werde es allein machen.
Ich muss auch Blätter bestellen. Ich hoffe Constancia bringt welche mit. Fahrig gleiten die Finger über die dunklen Ränder unter den Augen der Fürstin. Ihre Haut war bleich und fahl. Dennoch übte sich Tarona in dem gewohnten Lächeln. Nach ein paar Versuchen gelang es sogar einigermaßen.
Sonntag also. Sonntag entscheidet sich alles. Sie wusste noch nicht wie sie es durchsteht doch sie würde es. Charls hatte sie gut unterrichtet. Tarona griff zu einer kleinen Dose und öffnete sie. Mit einer bauschigen Puderquaste trug sie ein leicht getöntes Puder auf und überdeckte so die Spuren des mangelnden Schlafes. Mit einem Finger trug sie eine feine rötlich getönte Creme auf die bleichen, schmalem, gar nicht mehr so wundervollen Lippen auf. Ein wenig davon auf die Wangen verrieben und schon sah sie wieder erholt und frisch aus. Mit einem kleinen Bürstchen trug Tarona noch eine feine Schicht aus Wachs und Asche auf die Wimpern.
Das Kleid das sie sich bereit gelegt hatte, war weiche zarte Spitze und edel bestickt. Es war ein Traum von Himmelblau. Sie trug es bei der Hochzeit der Fürsten Amarnartha das erste Mal.
Vorsichtig, um es nicht zu beschmutzen, glitt das Kleid über den schönen Körper. es war wie angegossen. betonte alles an ihr. Immer noch war sie eine attraktive Frau und wenn man genau hinsah erkannte man den Stolz der ihr innewohnte. Es war ehrlicher Stolz und edle Anmut. Keine falsche Herrschsucht.
Noch einmal betrachtete sich sie junge Frau im Spiegel, richtete sich das Haar,lächelt sich zu und ging hinaus.
Niemand wird die Angst sehen. Niemand.
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