Es ist Nacht und Synric sitzt auf der Treppe vor seinem Haus. Eine Träne fällt auf den Schild seines Vaters als er die Inschrift ließt. “Die Narben auf unseren Seelen, bestimmen den Gang des Lebens”. Ein Satz den Synric in seiner Kindheit mehr als nur oft gehört hatte. Damals haben ihn die Weisheiten seines Vaters genervt, doch heute versteht er den Sinn. Er hörte den Satz zum ersten Mal vor dem Grab seiner Mutter, doch war er damals zu klein um zu verstehen. Keine Träne rollte über Cölric’s Wangen als das Grab zugeschüttet wurde. Mit militärischer Emotionslosigkeit sah er auf den Grabstein seiner einzigen Liebe, nichteinmal das Weinen seines Sohnes ließ ihn erweichen. Ein Stein… Keine Bewegungen auszumachen, kein Lebenszeichen.
Die nächsten Monate war es still im Haus. Kein glückliches Kindergeschrei und keine liebliche Lautenmusik von Frauenhand gespielt. Ein Vater der allein für ein Kind da sein muss. “Mein Leben, mehr kann ich dir nicht geben…” Sagte Cölric immer zu seinem Sohn wenn sie nichts mehr zu Essen hatten. Er konnte nicht viel arbeiten seitdem er allein für den Jungen sorgen musste. Ein Kind von fünf Jahren arbeitete auf dem Feld, um sich und seinen Vater ernähren zu können… Ein Trauerspiel doch es musste sein.
Es gibt wohl nichts schlimmeres für einen Vater als dass er nicht mehr genug arbeiten kann um seinen Sohn zu ernähren. “Es wäre besser wenn du mich irgendwo in einem Wald aussetzen würdest” sagte er immer wieder wenn Synric zur Arbeit ging. Es waren finstere Zeiten für die zwei, doch sie hielten zusammen.
“Ich bin wohl schon früh selbstständig geworden.. Es stimmt schon”. Sagt Synric und lächelt mit Tränen in den Augen. “Die Narben auf unseren Seelen, bestimmen den Gang des Lebens”.
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