…Sprach das junge Mädchen, was vieleicht 7Lenzen zählt. Grüne Augen blicken dabei den gleich alten Burschen an, der lachend vor ihr steht und ihre Hand ergreifen will. Prinz wird er genannt von ihr und er wirkt unscheinbar. “Prinz? gehen wir eine Stadtwache wieder beklaun?”, bringt das Mädchen mit dem dunklen Haar hervor. Sie könnte kein größeres Grinsen auf dem Gesicht haben.

Man sieht den Kindern an, das sie aus dem Armenviertel sind, die Kleidung alt und abgenutz, teilweise soger noch zu groß, oder an manchen stellen zu Klein. Die besten Tage haben die Sachen schon lange hinter sich, dennoch sind sie am lachen. Es scheint als kennen die Kinder nichts anderes und mit ihren Augen scheint es auch egal zu sein, das sie etwas mager wirken, auf grund der wenigen Nahrung, die man zu solchen Zeiten bekommen. Die Welt aus Kinderaugen sehen und selbst dieser Anblick, wird zu einem Schauspiel der freude.

Ohne das der Junge ein Wort verliert, rennt das Mädchen mit ihm Hand in Hand richtung Rathaus. Sie sind flink und scheinen viel umher zu laufen, so geübt wirken ihre schnellen Schritte. Nur leise ertöhnt nun die Stimme von Prinz dabei: “Prinzessin, bist du dir sicher?” Die Frage wirkt vorsichtig, als fürchte er was, vieleicht das man sie diesmal erwischt. Man weis es nicht. “Komm, die Wache ist so Dumm, die merkt doch eh wieder viel zu spät das sein Schwert weg ist!”, ihre Worte klingen wie so oft überzeugend.

Vor dem Gefängnis von Bree, erblickt man eine der Wachen, die sich gelassen auf die Steintreppe nieder gelassen hat. Wieder mal ist ein Bürger am Pranger und darf für irgend eine Tat büßen, was zum gewohnten Bild der Stadt gehört. Die Grenze zwischen Arm und Reich, scheinen groß zu sein, so glaubt man es zumindestens. Man erblickt nun den Jungen, wie er direkt vor die Wache tritt und wie wild mit den Armen umher fuchtelt. Schnell kommen seine Worte zum vorschein, die überrumpelt wirken und der Wache scheint es sehr schwer zu fallen, diesen überhaupt zu folgen, so sehr schreckt diese hoch und schaut verwundert zu dem Jungen. “Da drüben, soooo schrecklich. Ich hab es selber garnicht geglaubt, so unglaublich schreckhaft war es!” Langsam erblickt man, wie die Wache eine Augenbraun hebt und man kann förmlich in den Augen erkennen, wie diese versucht den Worten zu folgen.

Nur wenige Meter entfernt des schauspiels, erblickt man die kleine Prinzessin, wie sie genannt wird. Geschickt klettert sie das Podium hoch und schleicht sich hinter die Wache. Noch immer ist dieses Grinsen auf ihrem Gesicht, wärend sie vorsichtig nach dem Schwert greift, was samt Gurt hinter der Wache liegt. Sie hat erst probleme es auf zu heben, jedoch schaft sie es dann und schleicht auf gleichen Weg wieder weg. Als sie wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück ist, führt ihr Weg direkt zurück ins Armenviertel, zu einer Sackgasse, wo sie geduldig wartet.

“Bursche, nun sag schon, was ist vorgefallen?”, erklingt nun die Stimme der Wache, die noch immer etwas verdutz da steht. Der Junge reißt die Arme in die Luft und verkündet Laut: “Dem Bürgermeister ist ein Knopf von der Jacke ab gegangen, sooooooo dick ist der Kerl!” Die Wache kann nicht anders als los zu lachen und muss vergnügt die Augen zusammen kneifen. Noch bevor er diese wieder öffnet, ist der Junge weg gerannt und zurück in jenes Viertel, was er sein zu Hause nennt. Die Wache schaut sich verwundert um, doch mehr als ein zucken der Schultern ist nicht zu vernehmen und so lässt er sich auf den alten Platz auf der Treppe nieder. Rein aus gewohnheit, greift er zum Schwert, doch als er dieses nicht zu finden scheint, hört man vom Platz am Gefängnis, nur noch das laute Fluchen einer Stadtwache, die um ein Schwert und ein Schwertgurt leichter ist.

Kichern vernimmt man aus der Sackgasse, wo der Junge eben eingetroffen ist und sich vergnügt mit dem Mädchen unterhält. Sie erzählen sich gegenseitig, wie sie mal wieder eine Wache ausgetricks haben und schauen dabei stolz auf das neue Schwert, was für sie wohl eine art Schatz da stellt. Das Kichern bleibt jedoch nicht unbemerkt, so laut sind die beiden. Man kann eine recht kleine Frau erblicken, wie jene die Fäuste in die Hüfte stemmt. Grüne Augen, dunkles Haar und mit einigen Falten verziehrt, blickt sie das Mädchen böse an. “Li, was hast du schon wieder angestellt?”, hört man die erbohste Stimme. Der Junge hält sich schlagartig die Hände vor den Mund und das Mädchen? Sie hebt leicht den langen Rock an den sie trägt und beginnt im Kreis zu tänzeln, ihre Stimme klingt nun zuckersüß: “Ich bin so lieb wie eine Elbenprinzessin, ich habe nichts angestellt!”, ein gespieltes Lächeln auf den Lippen. Der Junge muss sich sehr zusammen reißen, das er nicht laut los lässt, so krampfhaft unterdrückt er dieses, doch die Frau, sie kann nicht anders als zu Lächeln. “Ach Li, habt ihr wieder eine Stadtwache bestohlen. Ihr sollt das doch nicht machen. Lasst das Vater nicht mit bekommen!”, spricht sie sehr sanft nun, den Finger dabei drohend hebend.

So stehen sie da, der Junge, welcher nun beginnt zu Lachen und das Mädchen, was entschuldigend die Frau an schaut und aus dem grinsen nicht raus kommt. Man sieht in den Augen der Frau, die Liebe, wie jene das Mädchen mit sanften Blick nun betrachtete. Altag im Armenviertel, Altag der deutlich macht das jene Bürger von Bree nicht viel Geld haben, dennoch genießen sie das Leben und das wenige was sie besitzen.