Die Siedlung Linglen tauchte nach einem sonnigen Tag in das rötliche Abendlicht ein, welches alle Häuser und Bäume dezent einfärbten. Ruhig lag sie da und lediglich eine Brise schwirrte umher welche der Wache die Heute Dienst hatte die Arbeit die Laternen zu entzünden vereinfachte. Erste Sommerblumen waren nun in den Vorgärten der einzelnen Häuser zu erkennen, nachdem die letzten Tage etwas Regen gebracht hatten.
Die einzelnen diensthabenden Wachen standen an ihren Posten und unterhielten sich leise, denn von ihrer Vorgesetzten war nichts zu sehen, da sie sich den heutigen Abend laut Dienstplan freigenommen hatte. Luritz Krummdorn, ein mittelgroßer Mann mit Walnussbraunem Haar stand in einem Hölzernen Pavillion in der Nähe des Marktplatzes und sah auf den Kleinen Flusslauf der sich vor ihm darbot. Seine Arme lehnten lässig über das Hölzerne Geländer und seine Beine hatte er überkreuzt. Die Dunkelgrüne Robe, über der er eine Braune Weste trug flatterte leicht in der Brise umher. In seiner Hand hielt er eine Pfeife, dessen Mundstück er immer wieder zwischen seine mit Bart umwachsenen Lippen steckte. Seine Grünen Augen, welche schon leicht mit Lachfalten geprägt waren schauten nachdenklich die Felswand hinauf zum Kontorhaus.
Dort drin saß wahrscheinlich gerade die Frau, die seinem Glück im Wege Stand eine wundervolle Frau an seiner Seite zu haben. Ein Jahr hatte sie gesagt, ein Jahr solle er um sie werben, sie nicht berühren, nicht spüren. Ein qualvolles Stechen in seiner Brust trat ein als er daran dachte. Wie sollte er eine Frau dazu bewegen ihn zu lieben, ohne dass er seine Gefühle durch körperlichkeiten zum Ausdruck bringt? Immerhin hatte er ihr seine Liebe gestanden und sie konnte noch nicht darauf antworten.
“Aber das bist du selber Schuld, wie immer.” ,sprach er leise zu sich selbst, zog Tabakrauch ein und bliess sanft einen Rauchring hinaus.
Zum ersten Mal war er alleine in diesem Pavillion, sonst war immer seine Liebste dabei gewesen. Doch nach dem letzten Anfall von selbstgerichtetem Jähzorn hatte er Angst..Angst er könnte ihr etwas antun. Seine Liebste die im Dienst immer eiskalt und stumpf war, war in seiner Gegenwart ganz anders. Sie war liebenswürdig und wie ein Rohes Ei, dass man unbedingt festhalten muss damit es nicht zu Bruch geht. Eine Frau, die es verstand mit ihm und seiner Art umzugehen. Wie hatte sie es nur geschafft ihm so den Kopf zu verdrehen. Das würde auf ewig ein Rätsel bleiben.
Er hasste die Sitten der Thalländer. Aufs Tiefste Blut verabscheute er die Regeln, die es im Breeland eigentlich nicht zu befolgen gilt. Wieso sollte er warten? Die Worte die er für seinen Eid sprach beinhalteten nichts dergleichen. Dennoch respektierte er ihren Wunsch ihre Ehre zu bewahren und es reichte ihm schon sie ihn seinen Armen zu halten und sie einfach nur anzusehen. Sie war schöner als ein Elb, blonde Schulterlange Haare, dunkler Teint und die Stahlgrauen Augen passten wirklich in sein Bild.
Kurz seufzte er noch einmal und klopfte die Pfeife auf dem Boden aus. Mit seinen Stiefeln trat er die Glut aus und wischte sie sanft weg, wobei die Brise ihren sonstigen Dienst tat. Er sollte zurück gehen. Zurück dahin wo eine Frau auf ihn wartet.
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